„Östliche Seele, preußische Tugenden“ – die Ukraine auf dem Weg in die EU

Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Programms „Zukunftsbrücken für Ukraine“ der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit

Das Projekt „Europa“ lebt von Begegnungen, die gegenseitiges Kennenlernen, kulturellen Austausch und Aufbau von Beziehungen jeglicher Art zwischen europäischen Bürgern ermöglichen.

Die Rückkehr bzw. die Aufnahme der Ukraine in die europäische Familie ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Dabei ist ukrainisches Volk auf die Hilfe und Unterstützung europäischer Partner angewiesen. Ukrainische Geflüchtete in ganz Europa, insbesondere in Deutschland, stellen eine wichtige Zielgruppe dar, die es in diesem Zusammenhang kennenzulernen gilt. Die Annäherung auf der emotionalen Ebene wird im Rahmen des Projekts dadurch angestrebt, mit Ihnen Fluchterfahrungen zu teilen, die sowohl Deutsche als auch Polen mitbringen. Des Weiteren wird das Ziel verfolgt, Ukrainerinnen und Ukrainer für die zentrale Rolle der Korruptionsbekämpfung für den Aufbau einer stabilen Demokratie und den Wiederaufbau der Ukraine zu sensibilisieren. An Beispielen aus Polen und Deutschland wird verdeutlicht, welche Werkzeuge in die Hand zu nehmen sind, um Korruption auf unterschiedlichen Ebenen zu bekämpfen.

Programm:

26. Mai, Freitag – Ankunft der Gäste, Abend in den Gastfamilien
27. Mai, Samstag – ab 10.00 Uhr in der Stadthalle Baunatal (Marktplatz 14, 34225 Baunatal)
Tagesthema: „Verlust und Neubeginn“

Flucht bzw. Deportation ist eine Erfahrung, die über unterschiedliche Länder und Generationen Menschen verbinden kann. Allein an diesem Wochenende werden Menschen aus folgenden Gruppen anwesend sein: Deutsche, die 1945 aus deutschen Ostgebieten vertrieben wurden; Deutsche, die aus der DDR geflohen sind; Polen, die 1945 aus den polnischen Ostgebieten deportiert wurden; Polen, die während des Kommunismus nach Deutschland geflohen sind; Ukrainer, die seit 2014 vor dem Krieg nach Deutschland und Polen geflohen sind. Wir werden uns dem Thema mit Impulsreferaten, literarischen Texten und beim Austausch in kleinen Gruppen annähern.

ab 9.30 – Einlass und Anmeldung

10.00 – Begrüßung durch Lukas Kiepe, Vorsitzenden der Europa Union Kassel e.V. und Vertreter des Magistrats der Stadt Baunatal

10.15 – Einführung ins Programm, Vorstellung – Dr. Mechthild von Lutzau, Europa Union Kassel e.V.

10.30 – Erstellung eines Herkunfts- und Migrationssoziogramms mit anschließendem Austausch über die jeweiligen Migrationsgeschichten – Dr. Mechthild von Lutzau, Europa Union Kassel e.V.

12.30 – Mittagspause

14.00 – Lesung aus dem Buch „Das pinke Hochzeitsbuch“ – Przemek Zybowski, Berlin, Moderation: Viktor Buryachok

Kaffeepause

16.00 – Persönliche Berichte über verschiedene Erfahrungen der Zwangsmigration (Flucht, Deportation und Repatriation)

  • Bożena Kisiel, Danzig: „Im fremden Land Wurzel schlagen – Erfahrungen der Bewohner von Vilnius, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Danzig deportiert wurden“
  • Dr. Krystyna Kamińska, Warschau: „Mehrfache Entwurzelung – Migration aus der Sicht der Kinder“.
  • Dr. Mechthild von Lutzau: „Deutsche auf der Flucht“.
  • N.N.: Erfahrungsbericht aus der Ukraine

18.00 – Abendessen

19.00 – Städtepartnerschaft im deutsch-polnisch-ukrainischen Dreieck – Dr. Sven Schoeller, neu gewählter Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Jolanta Murawska, Referentin für städtepartnerschaftliche Zusammenarbeit der Stadt Danzig, Brigitte Bergholter, Kassel

28. Mai, Sonntag – ab 10.00 Uhr in der Stadthalle Baunatal (Marktplatz 14, 34225 Baunatal)
Tagesthema: „Unbestechliche Strukturen schaffen“

Dies soll zunächst theoretisch eingeleitet werden, um anschließend danach zu fragen, wie sich Korruption sowohl in Deutschland, Polen und der Ukraine bekämpfen lässt. Dementsprechend wird das Phänomen Korruption zunächst begrifflich erfasst und diskutiert. Sodann kann untersucht werden, welche Facetten von Korruption sich in den drei Ländern zeigen und was man dagegen unternehmen kann. Vor allem wird analysiert, welche Mechanismen in den jeweiligen Staaten zur Verfügung stehen, um Korruption zu verhindern. Hierbei sollen unter anderem folgende Themen betrachtet werden: Aufsichtsmechanismen, die Rolle der Digitalisierung, Bekämpfung von Patronage und Vetternwirtschaft, Umgang mit öffentlichen Ausschreibungen und Aufklärungsmöglichkeiten.

10.00 – Fachvorträge

  • Timo de Boer, Student Universität Kassel: „Korruption in der Kommune – wie ist es in Deutschland?“
  • Dr. hab. Tomasz Bojar-Fijałkowski, Leiter des Institutes für Wirtschafts- und Finanzrecht:„Korruption einschränken – notwendige gesetzliche Instrumente und gesellschaftliche Aktivitäten“
  • Sergiusz Murenec – Journalist, Danzig: „Korruptionsbekämpfung in der Ukraine“

12.00 – Mittagspause

13.00 – Filmvorführung: „Pamfir“ (Cineplex Kino Baunatal – Friedrich-Ebert-Allee 8a 34225 Baunatal – 3 Minuten Fußweg von der Stadthalle)

In dem in Cannes uraufgeführten Erstling erzählt der ukrainische Filmemacher Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk die Geschichte eines Vaters, der dafür kämpft, dass sein Sohn andere Wege einschlägt als er selbst. Eindrücklich verbinden sich volkstümliche Traditionen und Genres. Die Figur gerät zum mythischen Helden des ukrainischen Westens, der sich gegen Korruption und Ignoranz engagiert.

15.00 – Fachvorträge

– Dr. h.c. Peter Masuch – Präsident des Bundessozialgerichts a.D., Kassel: „Unbestechliche Strukturen schaffen – Korruptionsprävention im Justizwesen“

Kaffeepause

16.00 – Podiumsdiskussion, Moderation: Prof. Dr. Hermann K. Heußner, Europa Union Kassel e.V.

18.00 – Abendessen und Möglichkeit zum Austausch

29. Mai, Montag –   Begegnung und Kulturprogramm

10.00 – Spaziergang durch den Bergpark Wilhelmshöhe

13.30 – Mittagessen am Rothenberg, Führung und Vorstellung der Ukrainehilfe

18.00 – Abschlusspicknick

Teilnahmebedingungen:

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Wir bitten nur um die Zahlung einer Verpflegungs- und Getränkepauschale in Höhe von 12,00 € pro Tag. Die polnischen und ukrainischen Gäste sind davon befreit.

Für auswärtige Gäste besteht die Möglichkeit einer kostenfreien Übernachtung in Gastfamilien.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch, Polnisch und Ukrainisch statt. Alle Programmpunkte werden simultan gedolmetscht.

Wir bitten um eine Anmeldung bis zum 20.05.2023 an die Adresse kassel@eu-hessen.de