Immer, wenn der Reisende die letzte Biegung nimmt, egal aus welcher Himmelsrichtung er kommt, wenn hoch über den Höhen des Habichtswaldes die Monumentalstatue des Herkules auftaucht, dann verspürt der sehende Mensch ein leises Herzklopfen.
Nach Westen ausgerichtet verläuft die Linie des bewaldeten Berges, wie von spielerischer Hand gezeichnet, am Horizont dahin. Und anmutig umgeben von den bewaldeten Höhen, in einer eleganten Linie durchflossen vom Fluss der Fulda, breitet sich vor ihm die Stadt im Kasseler Becken aus, umringt von.den einzelnen Ortschaften des Landkreis Kassel.
Kassel ist nordhessische Metropole. Es ist Mittelpunkt einer großen Region. Fernstraßen mit so aufschlussreichen Namen wie „Holländische“, „Frankfurter“ oder „Leipziger“ Straße führen strahlenförmig in die Stadt hinein. Sie ist umgeben von Autobahnen und einem nah- und fern verbindendem Schienennetz
Kassel als Wirtschaftszentrum ist ein Verkehrsknotenpunkt, aber Kassel ist darüber hinaus eine kulturelle Metropole. Denn die Stadt blickt auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurück, die zahlreiche Spuren im Stadtgebiet hinterlassen hat.
Eindrucksvollstes Beispiel dafür ist der Bergpark an den Hängen des Habichtswaldes mit Schloß Wilhelmshöhe und seinen 300 Jahre alten, und immer noch funktionierenden, Wasserspielen.
Der Bergpark Wilhelmshöhe ist einerseits möbliert mit diversen Bauwerken, dem gleichnamigen Schloss, dem schon erwähnten Herkules, der lässig auf seine Keule gelehnt, auf seinem „Riesenschloss“ steht, dem Oktogon, mit den Kaskaden, dem Aquädukt, mit der romantisch künstlichen Burgruine „Löwenburg“, und anderen baulichen Schätzchen.
Anderseits besitzt der größte Bergpark Europas aber auch einen Schatz an Pflanzen und Bäumen und lädt ein auf vielfältigen und abwechslungsreichen Wegen, bergauf, bergab darin herumzulaufen.
Kunst und Kultur bis in die allerneueste Zeit prägen Kassel in Form einer reichhaltigen Museumslandschaft und beschenkt seine Bewohner mit einer vielfältigen Musik- und Theaterszene.
Bereits 14 mal gab es sie in Kassel, die „Documenta“,und diese 14 Ausstellungen der modernen Kunst haben viele öffentliche Kunstwerke überall im der Stadtgebiet hinterlassen.
So zum Beispiel das Documenta Kunstwerk des Joseph Beuys, „Verwalden statt Verwalten“, nannte er es, oder„ 7000 Eichen“. Die Eichen und die sie begleitenden Basaltstelen durchziehen malerisch die Stadt und konnten in den 30 Jahren ihres Wachstums schon viel CO2 binden.
Vor 400 Jahren führte der damalige Landgraf Carl von Hessen-Kassel die Stadt und sein Land aus den Ruinen des Dreißigjährigen Krieges in eine prosperierende Zukunft. Dazu zählte unter anderem die Aufnahme hugenottischer Flüchtlinge. Groß war sein Interesse an den Wissenschaften und Künsten seiner Zeit und noch heute zeugen spektakuläre Bauten wie die, inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden, Wasserspiele in Kassel von seinen Ansprüchen.
Und so ist’s in Kassel bis heute: nach dem verheerenden Bombenkrieg vor 70 Jahren und dem Schattendasein im „Zonenrandgebiet“ bis vor 30 Jahren ist die alte Stadt wie Phönix aus der Asche neu erstanden.
Kassel ist heute ein Wirtschaftsstandort eine prosperierende Stadt der Bildung, der Ausbildung, von Forschung und Lehre, mit Kontakten in viele Länder, mit einer vielfältigen und wachsenden Bevölkerung,
Durchzogen von Parks und Grünanlagen breitet die Stadt sich rechts und links des Flusses Fulda aus. Aber das Stadtzentrum ist auf dem linken hohen Ufer des Flusses Fulda gelegen.
So ist es für den Besucher möglich, dass mitten im Zentrum der Stadt, mitten in der Einkaufszone, auf dem Friedrichsplatz, der Blick sich weitet ins schöne Umland.
Kassel ist Zentrum für Nordhessen und für die ganze Region,
Kassel liegt im Zentrum Deutschlands,
im Zentrum Europas,
und ist einer Reise wert!
von Hannelore Freudenberg